"Die kürzesten Antworten, nämlich ‚Ja‘ und ‚Nein‘, erfordern das meiste Nachdenken."

Philanthis von Thalassia, Olympische Philosophin




 

Dritter Leeretag von Savorus, 126 HR

Nachdem die Tür hinter Garush ins Schloss gefallen war, seufzte Morânia tief. „Das ist ja völlig bescheuert gelaufen.“

„Wir müssen Naghûl suchen“, meinte Lereia besorgt.

„Der Dussel." Jana winkte ärgerlich ab. „Der kommt schon von alleine wieder.“

Sgillin schien es ähnlich zu sehen. „Genau, der soll sich erstmal wieder beruhigen. In der Laune wird er kaum auf uns hören.“

„Ich fürchte, er fühlt sich von uns verraten“, wandte Lereia unglücklich ein.

„Das fürchte ich auch“, meinte Morânia betrübt. „Zumindest jetzt im Moment. Aber ich fand es nicht richtig, Garush mit Gewalt zwingen zu wollen, Styx-Tee zu trinken.“

Sgillin ging zu der Ecke, in die Naghûl die Phiole gekickt hatte, sammelte sie auf und verstaute sie in seiner Gürteltasche. „Wenn dieses Misstrauen gegenüber den anderen Bünden und damit auch den anderen Auserwählten nicht überwunden wird, werden wir scheitern!“, stellte er grimmig fest, dann sah er zu Morânia. „Du als seine Angetraute: Wohin geht er, wenn er schlechte Laune hat?“

„Da gibt es verschiedene Plätze“, erwiderte die Bal'aasi. „Aber er weiß, dass ich das weiß und wird anderswo hingehen. Und wie du gerade zutreffend sagtest, Sgillin: Im Moment wird er sowieso nicht auf uns hören.“ Sie kannte ihren Mann nach all den Jahren gut genug, um zu wissen, dass er nun erst einmal eine Zeit brauchte, bis sein Zorn verraucht war. Danach konnte sie ganz sicher mit ihm reden. Aber bis dahin war es besser, ihn erst einmal in Ruhe zu lassen.

„Ach, er soll sich mal nicht so anstellen“, murrte der Halbelf. „Ich war auch nicht gerade begeistert, als er und Jana sich mit diesem achtbeinigen Kuscheltier verbrüdert haben. Und ich bin trotzdem nicht beleidigt abgezogen.“

Morânia musste ein wenig schmunzeln. „Netter Vergleich. Ich hatte Verständnis für Naghûls Misstrauen, aber ich war eindeutig gegen die Styx-Tee Aktion. Doch Garush wird nun möglicherweise glauben, dass wir sie von Anfang an hintergehen wollten.“

Niedergeschlagen senkte Jana den Kopf. „Es tut mir leid.“

„Das ist doch nicht deine Schuld“, erwiderte Lereia.

„Na ja ...“ Die Hexenmeisterin hob die Schultern. „Ich hätte es euch nicht zeigen müssen. Ich war übermütig und dachte, ich könnte es auf euch beschränken. Ich war zu unvorsichtig.“

„Ach was.“ Sgillin winkte ab. „Ist aber eine feine Sache, wenn du uns nun auch bewusst an deinen Visionen teilhaben lassen kannst.“

Morânia nickte. „Das stimmt. Auch wenn die Bilder ziemlich unheimlich waren und ...“ In diesem Moment flackerte die Erinnerung wieder auf, die sie während der Vision nicht hatte festhalten können. „Die Frau auf der Bahre ... ich glaube, ich kenne sie.“

Gespannt sah Jana sie an. „Wer ist sie?“

„Du solltest besser fragen, wer war sie“, erwiderte die Bal'aasi. „Ich bin sicher, dass es sich um Arella Silberblick handelt. Dieses Bild, es ist von ihrer Beerdigung. Es war damals in SIGIS und im Tempus Sigilianus abgedruckt.“

„Und wer soll das sein?“, fragte Sgillin ahnungslos.

„Sie war Bundmeisterin des Harmoniums“, erklärte Morânia. „Und zwar vor Sarin, Lady Juliana und Ulan Delazar, der ihr Nachfolger war.“

Lereia nickte, dann kam ihr eine Idee. „War er der Mann aus der zweiten Vision?“

„Nein“, meinte Morânia. „Ich weiß, wie Delazar aussieht, und das war er nicht. Der Mann in der zweiten Szene ist mir völlig unbekannt. Zum Glück, möchte ich meinen, denn sein Anblick hat mir geradezu die Nackenhaare aufgestellt.“

Lereias Blick verriet ihr, dass es der jungen Frau nicht anders gegangen war.

Auch Jana nickte ernst, kehrte aber gedanklich wieder zu ihrer ersten Vision zurück. „Ich finde, dass die Bundmeister des Harmoniums merkwürdig oft in meinen Visionen vorkommen. Das Harmonium scheint eine besondere Rolle in all dem zu spielen.“

„Ja, das finde ich auch sehr interessant“, stimmte Morânia zu. „Arella Silberblick war Bundmeisterin des Harmoniums für einen Zeitraum von etwa dreißig Jahren. Sie war eine Aasimar und recht beliebt in Sigil, verehrt in ihrem Bund. Sie starb vor etwa zehn Jahren, als Tapferkeit, die Torstadt nach Arcadia, von den Tanar'Ri angegriffen wurde. Sie fiel im Kampf bei der Verteidigung der Stadt. Da Arella keinen Nachfolger ernannt hatte, wurde dieser von der Heimatwelt Ortho bestimmt, und die Oktade setzte Ulan Delazar ein. Ich habe das Gefühl, die beiden Worte meinen mehr als nur Arellas Ende. Dass ihr Tod vielleicht der Auslöser für mehr war. Dass noch mehr damit endete oder enden wird?“

„Eine Ära vielleicht?“, überlegte Lereia. „Oder etwas, das die Prophezeiung zurückhielt? Vielleicht hat alles damit begonnen? Was ist mit der zweiten Szene aus der Vision? Hat die euch irgendetwas gesagt?“

„Nein.“ Jana schüttelte den Kopf. „Ich kann damit gar nichts anfangen.“

„Vielleicht jemand, der von Delazar oder Valiant zu etwas beauftragt wurde?“, grübelte Lereia. „Was erst verwirklicht werden konnte, als die Bundmeisterin starb? Aber das sind nur Spekulationen.“

Doch diese Überlegungen schienen Sgillin auf eine Idee gebracht zu haben. „Hat jemand damals gesehen, wie die Bundmeisterin gestorben ist?“, fragte er. „War es wirklich ein Tanar'Ri?“

Morânia runzelte nachdenklich die Stirn. „Ja, ich denke, das ist gesichert. Wir könnten aber Sarin danach fragen, er war angeblich dabei.“

„Das wäre interessant“, meinte der Halbelf. „Sie wäre nicht die erste Anführerin, die im Schlachtgetümmel hinterrücks gemeuchelt wird.“

„Mag sein.“ Morânia wiegte den Kopf. „Aber sollte das wirklich zutreffen, muss es eine extrem gut getarnte Aktion gewesen sein. Es waren damals viele Soldaten und Offiziere um sie herum, und Arella wurde sehr verehrt in ihrem Bund. Wenn auch nur einer der Ihren etwas Derartiges bemerkt hätte, wäre es bekannt geworden, da bin ich sicher. Noch etwas anderes: Ist euch das schwarze Laub aufgefallen?“

„Das im Unwetter um den Mann mit dem Dolch herum wehte?“, fragte Lereia.

„Ja.“ Morânia nickte. „Es waren tiefschwarze Eichenblätter. Wir sollten mal die Augen offen halten, ob es in Sigil Eichen mit schwarzem Laub gibt.“

Lereia überlegte kurz. „Ich bin gerade in Gedanken die mir bisher bekannten Signaturen durchgegangen“, erklärte sie dann. „Aber schwarze Eichenblätter waren nicht dabei. Ich werde Ambar danach fragen, vielleicht weiß er als Waldläufer etwas über solche Bäume in Sigil.“

„Und ich werde mich bei den Klingenengeln danach erkundigen“, meinte Sgillin.

Jana wirkte wenig begeistert bei dieser Aussage, kommentierte sie jedoch nicht weiter, sondern lenkte das Gespräch auf etwas anderes. „Ich bin übrigens sicher, dass die Szenen, die ich sehe, reale Bilder sind“, erklärte sie. „Keine Metaphern oder Symbole. Und im Gegensatz zum Anfang bin ich inzwischen auch sicher, dass sie einen tieferen Sinn haben. Um uns irgendwie … den Weg zu weisen.“

Lereia lächelte, offenbar erfreut darüber, dass die Hexenmeisterin ihre Ansicht dazu geändert hatte. „Ja, das denke ich auch.“

„Mir kommt da noch ein Gedanke“, meinte Morânia. „Dieses Haus … es scheint eine Schlüsselrolle zu spielen. Immerhin kannte Garush es auch. Und es scheint einen gewissen Einfluss auf unsere Gaben zu haben.“

„Ja“, stimmte Jana zu. „Vielleicht konnte ich deshalb die Vision willentlich mit euch teilen?“

Morânia nickte. „Genau. Daher würde ich gerne versuchen, meine Gabe bewusst hervor zu rufen und die Botin zu wecken.“

Lereia wand eine dünne Haarsträhne um ihren Zeigefinger. „Die Wächter des Ausgleichs sagten ja auch, wir sollen versuchen, unsere Gaben zu ergründen. Das ist sicher der richtige Weg.“

„Dann überlegt ihr euch einige passende Fragen“, bat Morânia ihre Freunde. „Ich gehe derweil nach hinten, um mich zu fokussieren und hoffe, dass ich so die Botin erreichen kann.“

Die anderen nickten und begannen sogleich, über mögliche Fragen zu beraten, mit gedämpften Stimmen, damit sie Morânias Konzentration im anderen Raum nicht durch ihr Gespräch störten. Die Bal'aasi begab sich in das hintere Zimmer des Hauses. Ein kurzer, prüfender Blick bestätigte ihr, dass alles genau so leer und verlassen war wie bei ihrem ersten Besuch. Ohne lang zu überlegen, wählte sie die Mitte des Raumes als Platz für ihre Meditation aus, ließ sich dort nieder und schloss die Augen. Genau wie sie es im Großen Gymnasium oft tat, vor ihren Kampfübungen oder nach einem entspannenden Bad, konzentrierte sie sich auf ihren eigenen Atem und versuchte, alle Gedanken aus ihrem Kopf zu vertreiben. Es war völlig still im Raum und eine Weile geschah nichts. Dann, immer wieder, schienen seltsame Vorahnungen Morânia zu streifen, aber zu unklar, um sie wirklich erfassen zu können. Sie versuchte, in ihr Innerstes zu lauschen, die Anwesenheit der anderen Seele zu erspüren, mit ihr in Kontakt zu treten … Erst war nichts wahrzunehmen, und sie fühlte sich wie ein Kind, das im Dunkeln vergeblich nach einem Lichtkristall sucht, um das Zimmer zu erleuchten. Doch dann streifte etwas ihren Geist, sacht wie die Federn großer Schwingen … Vorsichtig versuchte sie, danach zu greifen, auf einer rein geistigen, nein seelischen Ebene. Es zog sich nicht zurück … Morânia hielt den Atem an, versuchte sich diesem anderen Etwas noch weiter anzunähern … Und dann spürte sie jene inzwischen fast schon vertraute Empfindung. Eine süße Wärme und ein beruhigendes Licht in ihrem Inneren, ein Gefühl der Geborgenheit und der Freiheit zugleich. Als sie die Augen wieder öffnete und ihre Freunde eintreten sah, wusste sie, dass sie nurmehr eine Beobachterin war.

„Ihr habt mich geweckt“, hörte sie sich zu ihnen sagen. „So dürft ihr mich fragen.“

Lereia nickte und trat noch etwas näher auf sie zu. „Botin“, sprach sie sie an. „Können wir Garush vertrauen?“

„Ungewiss“, hörte Morânia sich mit nachhallender Stimme antworten.

Ihre Gefährten wechselten beunruhigte Blicke, doch Sgillin hatte noch eine weitere Frage dazu. „Hat Garush heute die Wahrheit gesprochen?“

„Ja“, erwiderte die Botin.

Lereia und Sgillin blickten nun zu Jana, nickten ihr auffordernd zu. Die Hexenmeisterin atmete tief durch, ehe sie ihre Frage stellte.

„Botin, das Kind in meiner zweiten Vision, ist es … Also, weißt du, wovon ich spreche?“ Sofort schlug sie sich die Hand vor den Mund und winkte hektisch ab. „Nein, nicht antworten! Ist das Kind in den Armen des Skeletts aus meiner Vision ein künftiger Bundmeister des Harmoniums?“

Erstaunt stellte Morânia fest, dass sie auch ohne die Kontrolle zu haben ein leises Amüsement über Janas verquere Fragerei verspürte. Ob dies nur ihre eigenen Gefühle waren oder eine Empfindung, die die Botin mit ihr teilte, konnte sie jedoch nicht sagen. Der Erzengel, der im Moment die Kontrolle hatte, antwortete jedoch auf Janas Frage: „Nein.“

Das waren drei Fragen gewesen. Bisher hatte die Botin nicht mehr beantwortet. Und doch … noch zog sie sich nicht zurück. Ihre Präsenz war noch deutlich spürbar. Noch konnte sie Antworten geben und Morânia hoffte, dass ihren Freunden noch eine weitere, sinnvolle Frage einfiel. In der Tat wandte sich Sgillin noch einmal an sie. „Botin, arbeitet Lord Valiant gegen uns?“

„Ja“, hörte sie sich selbst ohne zu zögern antworten.

Und noch immer war der Erzengel da, noch immer hatte er die Kontrolle …

„Botin“, sagte Sgillin rasch, als er es bemerkte, „Ist das Kind aus Janas Vision Sarin?“

„Nein.“

Dann war es zu Ende. Das Licht und die Wärme der himmlischen Seele zogen sich zurück und Morânia hatte wieder die Kontrolle über ihren Körper. Sie fühlte einen leichten Schwindel und war froh, für die Meditation auf dem Boden Platz genommen zu haben. Benommen schüttelte sie den Kopf.

„Morânia?“, fragte Lereia besorgt. „Alles in Ordnung?“

Sie rieb sich die Schläfen. „Mir ist ein wenig schwindlig ... aber sonst ist alles gut.“

„Das waren fünf Fragen“, stellte Lereia lächelnd fest. „Sehr beeindruckend. Und ich finde, sie haben uns weitergebracht.“

Sgillin nickte. „Lord Valiant also ... Das wird Sarin sicher interessieren.“

„Ja“, seufzte die Bal'aasi. „Verdammt, ich wünschte, mit dem würden wir nichts zu tun bekommen.“

„Er … ist ein sehr unangenehmer Mann, nicht wahr?“, fragte Lereia zögernd.

„Ich bin ihm nur einmal persönlich begegnet“, antwortete Morânia. „Er ist … wie ein Diamant. Wunderschön, faszinierend, anziehend - aber auch kalt und hart. Es geht große Macht von ihm aus, man spürt, einem hohen Celesten gegenüberzustehen. Aber er war auch einschüchternd.“

„Wie viel kann er von uns wissen?“, fragte Jana mit offensichtlichem Unbehagen. „Glaubt ihr, er ist uns direkt auf den Fersen?“

„Ich hoffe nicht“, erwiderte Lereia. „Aber wer weiß …“

Morânia spürte, wie der Schwindel zwar allmählich nachließ, sich dafür aber eine tiefgreifende Erschöpfung einstellte. „Ich wage keine Schätzung“, sagte sie und stützte sich mit beiden Händen am Boden ab. „Er war damals schon machtvoll und gefährlich, als Delazars Adjutant. Jetzt ist er Mitglied der Oktade. Ich kann ihn schwer einschätzen.“

„Ich glaube, ich werde mich zeitnah mit den Klingenengeln treffen“, meinte Sgillin. „Sollte er uns beobachten lassen, können sie da vielleicht was herausfinden.“

Lereia warf ihrem Gefährten einen eindringlichen Blick zu. „Sieh dich vor.“

„Immer“, erwiderte Sgillin in der ihm eigenen, unbekümmerten Art.

Lereia lächelte ihn an und drückte seine Hand, während Morânia diplomatisch dazu schwieg. Sie hatte Sgillins Bundwahl inzwischen akzeptiert, doch konnte sie beileibe nicht sagen, dass ihr wohl dabei war. „Auf jeden Fall“, meinte sie, um vom Thema abzulenken, „sollten wir uns aussprechen, ehe wir uns gemeinsam mit all unseren Bundmeistern treffen. Ich habe keine Lust, dass wir total zerstritten und uneins vor ihnen dastehen.“

„Das stimmt“, gab Lereia ihr Recht, doch Jana zuckte mit den Schultern.

„Wir werden uns so oder so zusammenreißen müssen vor den Bundmeistern. Also, ich meine das Übliche eben: uns benehmen, zurückhalten, höflich sein …“

„Das versteht sich ja von selbst“, erwiderte Morânia mit zweifelndem Blick. „Aber das sollten wir ja wohl hinkriegen.“

Lereia wölbte eine ihrer zarten, weißen Brauen. „Genau. Ich benehme mich eigentlich nicht anders als sonst.“

Jana hob die Hände. „Ich meine nur, da spielt es dann auch keine große Rolle, ob wir uns noch in den Haaren liegen.“

Sgillin schüttelte grinsend den Kopf bei Janas Ausführungen. „Ich muss nur darauf achten, das Amulett gut zu verstecken.“

„Oh, am besten zeigst du es nur Sarin“, meinte Lereia ironisch. „Er hat bestimmt Verständnis für die Wahl deines Bundes.“

„Ganz sicher“, erwiderte Sgillin amüsiert. „Außerdem gehöre ich zu keinem Bund. So wie ich das verstanden habe, ist das lediglich eine Gruppierung.“

Morânia hob vielsagend die Brauen. „Eine Gruppierung ... mhm.“

„Ich persönlich halte ja nicht viel von Anarchie“, fügte Lereia etwas spitz an.

Sgillin seufzte. „Mal ganz ehrlich ... Da es ja nun als fast sicher erscheint, dass sich die Auserwählten über alle Bünde verteilen, werden wir wohl oder übel auch irgendwann bei den Anarchisten anklopfen müssen.“

„Da hast du ja sehr erfolgreich angeklopft“, bemerkte Morânia.

Der Halbelf hob die Schultern und breitete die Arme aus, wie um zu demonstrieren, dass er das Problem nicht verstand. „Sie beklauen die Reichen und helfen den Armen ... Ich halte das durchaus für ein ehrenwertes Motiv.“

„Und sie wollen die Bünde stürzen“, fügte Lereia an.

Morânia nickte. „Und manche legen leider auch Bomben und ermorden Leute.“

„Aber nicht die Klingenengel“, erwiderte Sgillin entschieden.

„Das hoffe ich sehr“, meinte die Bal'aasi ernst.

„Sollte ich das auch nur einmal mitbekommen“, versicherte der Halbelf, „habe ich dieses Amulett die längste Zeit getragen.“

„Solange deine Klingenengel wirklich nichts Derartiges tun“, lenkte Morânia ein, „kann ich damit leben - irgendwie.“

Lereia warf ihrem Gefährten einen kurzen Blick zu und sah dann zu Jana und Morânia. „Sgillin ist chaotisch, aber nicht böse“, sagte sie. „Ich lege meine Hand dafür ins Feuer, dass er keine Terrorakte vollziehen wird. Was alles andere angeht … Wir müssen sehen, wie es sich entwickelt.“

Man konnte der jungen Frau ihre Zerrissenheit durchaus anmerken, und die Bal'aasi beneidete sie nicht darum, dass sie gerade so zwischen den Stühlen saß. So nickte sie ihr aufmunternd zu, während sie sich langsam wieder erhob.

„Ja, so sollten wir es halten. Ich hoffe, dass Naghûl sich bald einigermaßen beruhigt hat. Ich versuche, später am Abend noch einmal mit ihm zu reden. Kommt doch morgen zur selben Zeit in den Garten der Festhalle. Dann können wir uns hoffentlich alle aussprechen.“

Die anderen nickten zum Zeichen ihres Einverständnisses, dann verließen sie schweigend das mysteriöse Haus.

 

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gespielt am 2. Oktober 2012 

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