Werfen wir vor dem ersten Kapitel noch einen Blick auf die Hauptcharaktere. Einmal die OCs der Spieler:
Naghûl Ka'Tesh bezeichnet sich meist als Tiefling,
da er Elfen- und Scheusalsblut besitzt. Jedoch wurde er auf Kaefondéra,
einer Insel der Materiellen Welt Toril, als Chimäre erschaffen. Er
verfügt daher auch über orkische und andere, bislang auch ihm selbst
unbekannte, Einschläge. Als Warlock sollte er eine Armee anführen, deren
Ziel es war, eine komplette Zwergenstadt auszulöschen. Er hatte aber
Gewissensbisse, daher manövrierte er sein Heer in eine tödliche Falle
und floh mit ein paar wenigen vertrauten Chimären durch ein wanderndes
Portal. Doch direkt, nachdem Naghûl hindurch geschritten war, wechselte
es seinen Ausgang und er wurde von seinen Freunden getrennt. Er selbst
landete in der Stadt der Türen, genauer gesagt in Unter-Sigil. Dort
verbrachte er mehrere Jahrzehnte und fand in den Toten Landen einen
sicheren Rückzugsort. Der Leichnam Hargrimm erwies sich für ihn als
Mentor, um in dieser neuen Umgebung zu überleben. Nach und nach
erforschte Naghûl Unter-Sigil und den Stock, wo er etwa fünfzig Jahre
nach seiner Erschaffung die Schwestern Raralia und Morânia kennenlernte.
Für Raralia, eine Alu, entwickelte er rasch romantische Gefühle. Zu
einer anhaltenden Romanze kam es aber nicht, es blieb eine
vorübergehende Affäre. In dieser Zeit trat Naghûl auch der Gesellschaft
der Empfindung bei. Gemeinsam mit anderen Abenteurern bestritten Naghûl
und die beiden Schwestern viele Abenteuer, in den Ebenen, aber auch auf
einer Insel namens Terra Equilibrium auf Toril. Dort ging Naghûl vor
allem mit Morânia einen gemeinsamen Weg, die beiden verliebten sich und
heirateten letztendlich - was Naghûl wahre Stabilität in seinem Leben
gab. Der Sinnsat hielt es zudem für eine gute Idee, in Sigil ein
Doppelleben als Musiker zu beginnen. Er wurde zum Eichelhäher, um mit
seiner Band Aucupium der Gesellschaft die Zunge zu zeigen. Dabei schloss
sich ihm auch sein Freund Sgillin an. Naghûl ist mittelgroß und
schlank, aber durchaus athletisch gebaut. Er hat hellblaue Haut und
dunkelrotes Haar, das er etwa schulterlang trägt. Die bernsteinfarbenen
Augen und zwei kräftige, geschwungene Hörner runden das Aussehen ab. Um
Truppen anzuführen und zu beeinflussen, war bei Naghûls Erschaffung viel
Wert auf charismatisches Auftreten gelegt worden. Er kann charmant wie
auch bedrohlich sein, die Sterne vom Himmel lügen und mit einem
Fingerschnippen verschiedene Rollen annehmen. Sehr ausgeprägt sind seine
Emotionen, was ihm nicht immer von Vorteil ist und hier und da zu
Kurzschlusshandlungen führen kann.
Sgillin
wurde im Hafenviertel Athkatlas, einer der großen Hafenstädte Faerûns,
geboren. Seine Mutter war eine menschliche Prostituierte und starb, als
er zehn Jahre alt war - was einem fünfjährigen Menschenkind entspricht.
Seinen elfischen Vater hat er nie kennen gelernt. Als Straßenkind kam er
bald mit der örtlichen Diebesgilde in Kontakt, wurde dort als Spion und
Dieb ausgebildet. Im Alter von dreißig Jahren heuerte er auf einem
Schiff an und verließ Athkatla. In den folgenden Jahren diente er auf
verschiedenen Schiffen und schloss sich mehreren Söldnergruppen an, erst
als Mädchen für alles, später als Späher, Spion, Dieb und Bogenschütze.
Der Umgang mit den Söldnern und ihren Vergnügungen, der Kampf, das
Töten und die Gewissheit, dass es kein Morgen gibt, prägten sein
Weltbild und Wesen für lange Zeit. Im Alter von achtzig Jahren lernte
Sgillin auf einer Erkundungsmission im Nebelwald den menschlichen
Waldläufer Amon kennen, der trotz seines jungen Alters über einen
bemerkenswerten Erfahrungsschatz, Weitblick und vor allem Weisheit
verfügte. Mit ihm verbindet Sgillin eine tiefe Freundschaft. Amon war
lange Zeit Sgillins moralischer Kompass, er besuchte ihn in
unregelmäßigen Abständen immer wieder im Nebelwald. Im Alter von 126
Jahren erreichte Sgillin die Insel Terra Equilbrium, auf der Suche nach
einem Wesen, welches einst Amons Neffe Caraid gewesen war. Leider konnte
er das, was Caraid in Besitz genommen hatte, trotz einer direkten
Konfrontation nicht aufhalten. Diesen Verlust hat Sgillin bis heute
nicht verwunden. Auch ist er bisher nicht zu Amon zurückgekehrt, da er
es nicht übers Herz bringt, dem alten Mann davon zu berichten. Auf der
Suche nach Caraid kam Sgillin auch nach Sigil, welches ihn sowohl
faszinierte als auch abstieß. Aber wie bei jeder guten Droge ignorierte
er die Nebenwirkungen: Er besuchte die Stadt der Türen immer öfter, war
aber auch jedes Mal froh, wenn er sie wieder verlassen konnte. Sgillin
kämpfte in verschiedenen Kriegen gegen die Bedrohungen der Insel Terra
Equilibrium und schloss sich nach einiger Zeit einem Druidenzirkel an,
wo er seine Gefährtin und bisher einzige große Liebe, die Wertigerin
Lereia, kennen lernte. Eine tiefe Freundschaft verbindet ihn seit dieser
Zeit auch mit Naghûl und dessen Frau Morânia. Sgillin ist circa 1,75 m
groß, drahtig und doch muskulös und trägt das lange Haar an den Seiten
ausrasiert. Er ist ein sehr guter Bogenschütze, hat eine Vorliebe für
Met, Frauen, Kämpfe, Tavernen und Tätowierungen und geht gern Risiken
ein, oftmals ohne Rücksicht auf das eigene Wohlbefinden.
Lereia
stammt von der Materiellen Welt Toril. Mit knapp drei Jahren wurde sie
von einem weißen Wertiger mit dem Fluch der Theriantropie infiziert.
Ihre Eltern, überfordert mit der Situation, setzten sie vor einem
abgelegenen Eldath-Kloster aus. Die Mönche nahmen sie auf, brachten ihr
Liebe und Mitgefühl entgegen und halfen ihr, durch Meditation den Fluch
zu kontrollieren. Besonders eng wurde ihre Bindung zu ihrem Ziehvater
Elevius und ihrem Lehrmeister Elias, von dem sie die waffenlose
Kampfkunst erlernte. Sie war zudem öfter auf Reisen mit dem Halbelfen
Roandir, der ihr viel über das Leben in der Wildnis beibrachte. Als
Wertigerin hat Lereia scharfe Sinne und kann sehr gut klettern und
schwimmen. Mit zwanzig Jahren verließ sie das Kloster. Ihr Weg führte
sie zwei Jahre später zur Insel Terra Equilibrium, wo sie einem
Druidenzirkel beitrat und ihren Gefährten Sgillin kennen lernte. Ab und
an begleitet sie ihn nach Sigil, wenn er dort zu tun hat. Die hübsche,
junge Frau ist klein und zart, aber feminin gebaut, hat einen hellen
Teint und langes, schneeweißes Haar, das sie oft geflochten trägt. Ihre
hellblauen Augen wirken klar und ruhig wie ein tiefer See. In
emotionalen Momenten oder kurz vor der Verwandlung verfärben sie sich
türkis, die Pupillen werden katzenhaft schlitzförmig. Ihre Kleidung ist
praktisch, zum Teil auch knapp, um sich schnell verwandeln zu können.
Auf einem Oberschenkel und den Unterarmen hat sie schwarze
Tigerstreifen, und ihre Bewegungen sind anmutig und fließend wie bei
einer Katze. Durch ihren hohen Stoffwechsel isst sie viel und hat eine
relativ hohe Körpertemperatur. Lereia hatte eine glückliche Kindheit,
aber die Tatsache, dass die Menschen, die sie bedingungslos lieben
sollten, sie verlassen hatten, belastet sie bis heute. Daher hat sie
Angst vor Ablehnung oder dem Verlust geliebter Personen und hält sehr an
ihnen fest. Von warmherzigem, mitfühlendem und sanftem Charakter, wirkt
sie manchmal zurückhaltend, fast schüchtern. Sie ist meist ruhig und
gelassen, kann aber auch fröhlich und begeisterungsfähig sein. Das
Bedürfnis, in der Wildnis herumzustreunen, liegt ihr im Blut und wenn
sie längere Zeit nicht die Gelegenheit dazu hatte, kann sie durchaus
gereizt reagieren - ebenso, wenn sie selbst oder ihr nahestehende
Personen bedroht werden. Dann kommen ihre animalischen Instinkte zum
Vorschein. Lereia litt früher sehr unter dem Fluch, was sie aber durch
innere Stärke und Entschlossenheit überwinden konnte. Es scheint, dass
sie langsam lernt, sich selbst zu akzeptieren.
Kiyoshi
wurde auf der Materiellen Welt Kamigawa in dem kleinen Dorf Takayama
geboren. Sein Vater Yamato war Bergmann in den nahegelegenen Minen,
kräftig von Gestalt, doch sanft von Gemüt. Kiyoshi hatte immer zu dem
sanften Riesen aufgeblickt, der sich liebevoll um seine Kinder sorgte.
Es war ein schwarzer Tag für die Familie, als Yamato bei einem
Minenunglück starb. Fortan musste die Mutter Nanami sich alleine um
Kiyoshi, seinen älteren Bruder Tsubasa und seine kleineren Geschwister
Mariko und Makoto kümmern. Während Tsubasa zu den Ashigaru des Daimyos
ging und Bogenschütze wurde, trat Kiyoshi in die Fußstapfen seines
Vaters und begann mit zehn Jahren als Bergmann zu arbeiten, um die
Familie mit zu ernähren. Da Mariko als Schwester nach Okina gegeben
wurde, blieb nur noch sein Bruder Makoto für die Arbeit auf dem Feld.
Doch insgesamt konnte die kleine Familie ein relativ sorgenfreies Leben
führen. Selbst als das Dorf einmal von Räubern angegriffen wurde, war
zufällig ein Samurai in der Nähe, der diese besiegte und danach das
angebotene Gold nicht annehmen wollte. Ein einschneidendes Erlebnis für
den jungen Kiyoshi, der nun selbst danach strebte, nach den Tugenden der
Samurai zu leben, auch wenn er nie einer werden würde. Der Oni-Krieg
änderte alles. Mit vierzehn Jahren wurde Kiyoshi eingezogen und nach nur
zwei Wochen Ausbildung am Speer an die Front geschickt, zusammen mit
seinem Bruder. In dieser Zeit wuchs er heran zu dem 1,65 m großen,
muskulösen Mann mit den schwarzen Haaren und dem kantigen Gesicht, der
es lernte, seine wahren Gefühle weit hinter den dunkelbraunen Augen zu
verbergen. Dies bescherte ihm einen nahezu steinernen Gesichtsausdruck,
in einem Land, in dem nach dem Sieg über die Oni jeder stets freundlich
zu lächeln scheint. Ein tiefer Ernst geht von dem Mann aus, der im
Gegensatz zu seinem Bruder Tsubasa, seinem Dorf und, seines Wissens
nach, seiner Mutter und Schwester den Kami-Krieg überlebt hat. Nach den
Wirren des Krieges wurde er in den Dienst des neuen Daimyos aufgenommen
und diente dort, um sein Gesicht zu wahren und seiner Familie Ehre zu
bringen. Die Schrecken des Krieges hatten ihn jedoch verändert. Der
unbeschwerte Junge, der Samurai werden wollte, war ersetzt worden durch
einen selbst für Kamigawa verschlossenen Soldaten, der alles tut, um
nach den Regeln und Traditionen zu leben und seinen Dienstort nur einmal
im Jahr verlässt, um am Todestag seines Vaters die eingestürzte Mine zu
besuchen. Kürzlich schickte sein Daimyo ihn dann nach Sigil, wo Kiyoshi
sich dem Harmonium anschloss.
Jana Wetter
stammt von der Materiellen Welt Toril. Sie kennt ihre Eltern nicht,
denn sie wurde als Neugeborenes einfach in einem Weidenkorb an der
Pforte eines Klosters abgesetzt. Weil das Kloster sehr abgelegen war und
daher eher selten Säuglinge vor der Tür lagen, hatte Jana stets den
heimlichen Verdacht, dass eine der Ordensschwestern ihre Mutter sein
mochte. Sie hatte aber nie eine Verdächtige ausmachen können. Das
Kloster war im hohen Norden von Faerûn gelegen, es handelte sich bei der
dortigen Glaubensgemeinschaft jedoch um eine obskure Sekte, die mehrere
Göttinnen verehrte, unter anderem auch Loviatar. Schon das geringste
Fehlverhalten wurde daher mit drakonischen Strafen geahndet, die
insbesondere auch die kalte Umgebung mit einbezogen. Am Ende ihrer
Jugend wurde Jana von einem Vampir entführt, der sie als Gefäß für die
Seele eines Nekromanten vorbereiten sollte. Sie konnte fliehen, doch
dieser unfreiwilligen arkanen Behandlung entspringen ihre Hexenkräfte.
Das Kloster aber hatte sie daraufhin verstoßen und sie landete nach
einigen Umwegen erst auf der Insel Terra Equilibrium, wo sie Naghûl und
Morânia kennen lernte, dann in Sigil. Dort bewohnt sie nun eine kleine
Wohnung im Stock und kümmert sich um die Prostituierten des
Tollhaus-Distrikts, die sie finanziell unterstützt. Geprägt durch die
negativen Erfahrungen im Kloster in ihrer Kindheit und Jugend hat Jana
eine tiefsitzende Abneigung gegen die Götter im Allgemeinen entwickelt,
was sie schließlich vor die Tore des Zerschmetterten Tempels, zu den
Athar, führte. Jana ist eine menschliche Frau Anfang dreißig, schlank
und von mittlerer Größe. Sie hat schulterlanges, blondes Haar und ist
durchaus hübsch zu nennen, scheint sich dessen aber nicht bewusst zu
sein. Meist trägt sie eine dunkelgraue oder schwarze Robe aus einfachem,
robustem Stoff. Anders als viele Hexen oder Magier scheint sie keinen
Vertrauten zu haben. In einem Kloster aufgewachsen lernte Jana Lesen,
Schreiben und Zeichnen, Singen, Kochen und Kräuterkunde. Letztere
entwickelte sie zu gewissen alchemistischen Kenntnissen weiter. Im
Gegensatz zu ihrer Magie, die sie rein intuitiv wirkt, hat Jana die
Alchemie systematisch und wissenschaftlich erlernt. Wenig scheint sie
hingegen über Fragen der Etikette zu wissen. Jana ist im Allgemeinen
zwar freundlich und aufgeschlossen, kann aber manchmal auch plötzlich
geistesabwesend und sogar leicht verwirrt wirken. Dann verheddert sie
sich des Öfteren in ihren eigenen Worten.
und zum anderen die maßgeblichen NPCs im ersten Teil:
Erin Montgomery
ist die amtierende Bundmeisterin der Gesellschaft der Empfindung, kurz
der Sinnsaten. Sie trägt auch den Beinamen Dunkelflamme. Sie wurde im
Reich Tir na Og in den Außenländern geboren und war dort bereits mit
dreizehn Jahren eine Priesterin von Diancecht, dem keltischen Gott der
Heilkunde. Aufgrund eines Zwischenfalles mit einer Tanar'Ri-Armee musste
sie ihr Dorf aber mit siebzehn Jahren verlassen. Sie bereiste zehn
Jahre lang die Ebenen, wobei ihr Weg sie auch auf die Materielle führte.
Dann kam sie nach Sigil, in Begleitung ihres Geliebten, des Halbelfen
Da'nanin. Nur vier Jahre später war Erin Bundmeisterin der Sinnsaten.
Erin ist von mittlerer Größe und bemerkenswerter Figur. Ihr reiner,
heller Teint und ihr kupferfarbenes Haar lassen sie im Zusammenspiel mit
ihren leuchtenden, grünen Augen, den attraktiven Gesichtszügen und
einem inneren Feuer zu einem unvergesslichen Anblick werden. Doch trotz
ihres so einnehmenden Aussehens legt sie nicht das eitle Verhalten an
den Tag, das bei so manch Goldener Lady Sigils zu beobachten ist.
Dennoch sind Erins Kleider vor allem seit ihrer Bundmeisterschaft ein
Anblick für sich. In typischer Sinnsatenmanier wechselt sie gerne durch
die verschiedensten Farben, Formen und Stile - doch dies mit einer
Eleganz, die ihresgleichen sucht. Ihr Gespür für Mode ist ebenso
untrüglich wie das für Politik. Mit Anfang dreißig hat Erin Montgomery
mehr erlebt und gesehen als manch Planarer, der dreimal so alt ist. Sie
verbindet zwei in Sigil äußerst nützliche Eigenschaften: Sie ist
wunderschön und sehr intelligent. Hinzu kommt ein bemerkenswertes Gespür
für Politik und Intrigen. Neider behaupten, sie habe ihr Amt nur inne,
weil sie dafür schön genug sei. Doch jene sprechen vermutlich nur
deshalb schlecht über sie, weil sie in Verhandlungen mit ihr beschämende
Erfahrungen gemacht haben. Diese Frau steht selbstsicher und souverän
in Amt und Würden. Freundlich, charmant, stets ehrlich bemüht um die
Ihren, wissensdurstig auf neue Erfahrungen zu jeder Zeit – und doch
berechnend, intelligent, politisch geschickt bis manipulativ und
kompromisslos, wenn nötig. Und dies mag nur die Oberfläche sein. Welche
Asse diese Frau im Ärmel hat, welche Trümpfe sie ausspielen könnte, was
sie über wen weiß und wie weit sie gehen würde, all dies können selbst
enge Vertraute nur erahnen. Nicht umsonst trägt sie die inoffizielle
Bezeichnung „zweitmächtigste Frau Sigils“. Sie ist derzeit die
unumstrittene Meisterin des Kriegstanzes.
Sarin
ist der amtierende Bundmeister des Harmoniums. Der Paladin der Iomedae
stammt von Ortho, der Materiellen Heimatwelt des Bundes. Dort hätte er
recht einfach Karriere machen können, doch traf er eine ungewöhnliche
Entscheidung für einen Offizier auf Ortho: Sarin entschied, nach Sigil
zu gehen. Auf der Heimatwelt hätte er es in manchen Belangen leichter
gehabt. Er wusste, Sigil würde ein hartes Pflaster werden verglichen mit
Ortho – und dass er als nahezu Planloser dort ankommen würde. Und
dennoch wollte er den Käfig. Somit ist selbst dem kühnsten Dussel eines
klar: Sarin ist hart im Nehmen und nicht umsonst Bundmeister des
Harmoniums. Der Paladin ist ein attraktiver Mann, hoch gewachsen,
breitschultrig, etwa Mitte vierzig. Sein schwarzes Haar, die dunklen
Augen und der gebräunte Teint geben einen Hinweis auf seine Herkunft aus
der südlichen Region Iironda, ebenso wie seine Kleidung und seine
Waffen, zwei Krummsäbel. Im Dienst trägt er meist seine unverkennbare
Rüstung, die aus dem besonders harten Rotstahl gefertigt ist. Er hat
eine ruhige, tiefe Stimme, die mühelos eine Versammlungshalle oder die
Straßen des Käfigs füllen kann. Des Bundmeisters Erscheinung erregt
Aufmerksamkeit, und ebenso tut es seine Persönlichkeit. Er kann durchaus
freundlich und charmant sein – wenn er will. Doch sogar, wenn er gerade
seine strengeren, unzugänglicheren Züge an den Tag legt, fordert sein
anziehender Charakter Respekt. Er glaubt unerschütterlich an die Sache
seines Bundes und würde alles tun, was ehrenhaft, rechtschaffen und gut
ist, um das Ziel von Frieden und Harmonie voranzubringen. Da Sarin in
Sigil sehr aktiv ist, sehen die Bewohner ihn mit einer gewissen
Regelmäßigkeit in den Straßen. Er legt Wert darauf, auf dem Laufenden zu
bleiben, was das soziale Klima und die Entwicklung Sigils angeht. Im
Dienst erwartet er von den Mitgliedern Disziplin, Gehorsam und ein hohes
Maß an Pflichtbewusstsein. Er ist direkt und geradeheraus, aber sehr
gerecht mit seinen Untergebenen. Wenn sie einmal außerdienstlich mit ihm
zu tun haben sollten, ist der Bundmeister durchaus auch auf
persönlicher Ebene zugänglich. Dieses strenge, aber dennoch freundliche
Verhalten hat ihm nicht nur im eigenen Bund zu Popularität verholfen.
Ohne Zweifel zählt Sarin zu den herausragendsten Anführern Sigils. Zudem
gibt es ein Merkmal an ihm, das ihn von anderen Bundmeistern abhebt: Er
ist verheiratet und hat eine Familie. Seine Ehefrau Faith ist
Priesterin der Iomedae, und gemeinsam hat das Paar neun Kinder. Die
älteste Tochter Marinda ist siebzehn.
Terrance
ist der amtierende Bundmeister der Athar. Geboren und aufgewachsen im
Elysium, war er Hohepriester der Mishakal und Vorsteher von Conclave
Fidelis, einem ihrer größten Tempel. Doch eines Tages erkannte er das
verborgene Dunkel: Seine eigenen Fähigkeiten hatten ihm geholfen, jedes
Problem zu lösen, dem er sich gegenüber gesehen hatte - keine göttliche
Macht. Mit einem gelassenen Lächeln erkannte Terrance dieses neue Wissen
an und verehrte Mishakal nicht länger als Göttin. Als integrer Mann
legte er sein Amt als Hohepriester nieder. Er kam nach Sigil, trat den
Athar bei und wurde schnell beliebt unter den Verlorenen. Seine positive
Einstellung wie auch seine breitgefächerte Bildung und sein Wissen über
Medizin und Kräuterkunde verschafften ihm Anerkennung. Als er dann noch
bewies, dass er klerikale Wunder durch den Glauben an das Große
Unbekannte wirken konnte, stieg er rasch in den Rängen des Bundes auf.
Seit fast zwanzig Jahren ist er nun Bundmeister. Terrance ist ein Mensch
Anfang sechzig. Sein Haar ist bereits ergraut, die Falten, die sich
inzwischen in sein Gesicht geschlichen haben, verraten manches über
seine Mimik: Es sind vor allem jene typischen Lachfältchen um Augen und
Mund. Seine blauen Augen sind nach wie vor hell und wach und spiegeln
recht offen seine Gefühle wider. Gekleidet ist Terrance oft in
dunkelblaue, silberbestickte Roben, die ihn deutlich als Priester
erkennbar machen. Man munkelt jedoch, dass er in weitaus einfacherer
Kleidung und einem dunklen Mantel auch manchmal inkognito in den Gassen
des Stocks unterwegs ist. Terrance besitzt die starke Ausstrahlung eines
Hohepriesters, eine Würde, Souveränität und natürliche Autorität, der
man sich nur schwer entziehen kann. Terrance ist einer der
freundlichsten Bundmeister Sigils. Er verspürt großes Vertrauen in das
Multiversum und in die Existenz an sich. Viele Athar umarmen die
Bitterkeit gegenüber sich selbst wie eine Geliebte. Terrance, in diesem
dunklen Meer eine Insel stiller Gelassenheit und Mäßigung, ist eine
willkommene Abwechslung und Befreiung. Während viele Athar die Götter
hassen, beurteilt Terrance sie auf einer individuelleren Grundlage,
anerkennend, dass einige gut und einige böse sind. Und während er die
guten respektiert, lehnt er die bösen ab. Den Seinen gegenüber ist er
freundlich, hilfsbereit und gütig. Da aufbrausend zu sein nicht in
seinem Wesen liegt, verhält er sich aber auch im Umgang mit Gegnern
meist gelassen. Dabei legt er dann aber einen leisen, doch
unverkennbaren Zynismus an den Tag, der ihn auch ansonsten oft
begleitet.
Ambar Vergrove ist der
amtierende Bundmeister der Gläubigen der Quelle, kurz der
Göttermenschen. Er wurde in Fayrill in den Außenländern geboren, und
seine Mutter Galina zog ihren halbelfischen Sohn alleine in den Wäldern
groß. Dort hatte Ambar eine glückliche Kindheit. Als er herangewachsen
war, lernte er die Elfenmaid Caye kennen, die sich bei einer Reise im
Wald verirrt hatte. Die beiden verliebten sich, doch als Ambar bei ihrem
Vater Florien um ihre Hand anhielt, wurde er brüsk abgewiesen. Caye war
eine Fürstentochter und Ambar ihres Standes nicht würdig. Sie folgte
ihm in die Wälder, wo sie heimlich heirateten, doch Florien schickte
seine Leibwächter, um seine Tochter nach Hause zu holen. Es kam zu einem
Kampf, der so unglücklich endete, dass Ambars Mutter Galina und seine
im achten Monat schwangere Frau getötet wurden. Er selbst wurde in
Ketten vor Florien gebracht. Doch als der junge Mann Florien seine
Schuld vor Augen führte, wurde dieser untröstlich und überreichte Ambar
eine Kiste mit wertvollen Juwelen. Zum ersten Mal verließ Ambar Fayrill
und reiste durch die Außenländer, geleitete Reisende sicher durch die
Ebene und investierte seinen Reichtum klug in gewinnbringende
Unternehmungen. Schließlich traf er auf die Gläubigen der Quelle, ging
mit ihnen nach Sigil und fiel dort Bundmeisterin Curran auf. Er wurde
ihr Berater und Stellvertreter, und schließlich ihr Nachfolger. Er ist
nun seit knapp über zwanzig Jahren Bundmeister. Ambars elfisches Erbe
wird deutlich in seinem hohen Wuchs und der schlanken Figur, sein
menschliches macht ihn hingegen stattlicher und muskulöser als einen
Elf. Er trägt das rote Haar schulterlang und meist offen, manchmal auch
durch zwei dünne Zöpfe über den Schläfen zurückgebunden. Seine Augen
sind von der Farbe frischer, junger Blätter. Wenn ihm danach ist, trägt
Ambar gerne elegante, vornehme Kleidung, dann aber auch wieder die
einfachen, praktischen Gewänder eines Waldläufers. Ambar ist ein
talentierter Bogenbauer und Goldschmied, wobei er ersteres in Fayrill
lernte, zweiteres in der Großen Gießerei. Vor allem aber ist er ein
begnadeter Barde, der zu jeder Zeit ein passendes Lied parat hat. Das
Beherrschen fast jedes bekannten Instrumentes und eine wundervolle
Gesangsstimme tragen bedeutend zu seiner großen Popularität bei. Viele
seiner Lieder sind nicht nur in der Gießerei, sondern auch außerhalb
davon bekannt und beliebt. Ambar gilt als fröhlich, unbeschwert,
humorvoll, charmant und geistreich. Er scheint seine Vergangenheit
überwunden zu haben.












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